Geschichtliches über das Saastal

Jahrhunderte lang zogen Händler, Pilger und Reisende durch das Tal unterhalb von Saas-Fee. Das Dorf selbst lag nicht an der Durchgangsstrasse, sondern hoch über dem Tal in einer Geländeschale, von Bergen und Gletschern bewacht. Die Menschen zogen über den Antrona- und Monte Moropass nach Italien. Als magische Gegenwart lockten die Berge Touristen an. Die Engländer, die im 19. Jahrhundert ins Saastal kamen, haben durch ihre Tüchtigkeit, Zähigkeit und Kühnheit den Alpinismus den richtigen Schwung verliehen.

So beginnt für das Saastal eine neue Epoche.

Im Saastal war Pfarrer Johann Josef Imseng (1806 – 1869), ein gebürtiger Saas-Feer, der nun den Gedanken hegte, den Tourismus in seiner Heimat einzuführen. Die gewaltige Bergwelt fand er dafür geradezu wie geschaffen. Auf seine Veranlassung entstanden die ersten Saaser Gaststätten. Er wurde selbst Hotelier und seine Skiversuche vom 20. Dezember 1849 machten ihn wohl zum ersten Skifahrer der Schweiz. Dank seiner unermüdlichen Pionierarbeit für die touristische Erschliessung des Saastales stieg die Zahl der Fremden von Jahr zu Jahr.

Ein Markstein für Saas-Fee war der 8. Juli 1951. An diesem Tag wurde das letzte Teilstück der 1929 in Stalden angefangenen Autostrasse eingeweiht. Bis 1951 konnte man in Saas-Fee fast nur den Sommertourismus. Doch von da an versuchte man die von der Natur s freigebig gespendeten landschaftlichen Vorzüge auch im Winter zugänglich zu machen. Der Wintertourismus entwickelte sich von 3854 Logiernächten im Jahre 1950/51 auf 417'491 im Winter 1972/3 (Sommer 302'834).

Das Dorf, das nur 900 Einwohner zählt, verfügt heute über ca. 6000 Gästebetten.

Schon im Jahre 1948 wurde der erste Skilift errichtet. Für die damalige Zeit bedeutete dies einen grossen Fortschritt. 1965 wurde von Saas-Fee zum Spielboden die erste Luftseilbahn gebaut und damit wurde eines der grandiosesten Ski- und Tourengebiete im Herzen der höchsten Schweizerberge (Dom 4545 m.ü.M.) erschlossen. Für den beschaulichen Wanderer wurde ein ausgedehntes Netz von Wanderwegen geschaffen.  Mit dem Bau der ersten Hotels erfolgt der grosse Durchbruch vom Bergbauerndorf zum Weltkurort. Aus dem abgeschiedenen und verträumten Bergbauerndorf ist sogar ein internationaler und lebhafter Sommer- und Winterferienort geworden.

Trotz der raschen touristischen Entwicklung hat Saas-Fee seinen Dorfcharakter zu bewahren gewusst; es ist ein Kleinod der Alpenwelt und besitzt das volle Recht, als «Perle der Alpen» bezeichnet zu werden. Nicht ohnehin hat der Schriftsteller «Carl Zuckmayer» festgestellt, dass Saas-Fee, auch im Zeitalter der Seilbahnen und Grillrooms, immer noch seine eigene Magie hat, die in allen Ecken und Stadeln, in den Wiesen und Wäldern nistet, vor allem lebt sie in der Weite des Himmels, der die hohen Gipfel nicht einzuengen, sondern wunderbar zu umrahmen und zu tragen vermag.